Die Schlafhängematten wurden von dem Modedesigner João Pimenta in Kleidungsstücke umgewandelt, und damit waren sie auf dem Laufsteg. Die Kollektion wurde auf der 41. SPFW [São Paulo Fashion Week] mit Unterstützung des Unternehmens Santa Luzia Hängematten und Dekoration vorgeführt, das die Stoffe aus naturbunte Bio-Baumwolle und wiederverwerteten Fasern aus Baumwolle und PET-Flaschen (in Zusammenarbeit mit Natural Cotton Color) angeboten hatte.
Der Modedesigner João Pimenta besuchte die Fabrik in São Bento und suchte sich die Hängematten als Grundstoff für seine Kollektion aus.
Armando Dantas, CEO der Santa Luzia Hängematten und Dekoration, und Waleska Dantas, Direktorin der Fabrik, waren in São Paulo und sahen mit Erstaunten die Modenschau am 28. April in der Halle der Bienal in dem Ibirapuera Park. “Ich habe niemals mir vorstellen können, daß unsere Schlafhängematten in eine Modekollektion verwandelt werden könnte. Es war schön, das Schaukeln der Hängematten am Körper zu sehen, vor allem die Details der Makrammee verarbeiteten Seitenrände, die auf sehr kreativer Weise von dem Designer benutzt wurden. Auch die Auswahl der wiederverwerteten Fasern für die Kreation anderer leichteren und differenzierten Geweben, die in fortgeschrittenen Webereien anderer Unternehmen hergestellt wurden, waren sehr gut gelungen”, erklärte Armando.
Aus dem rustikalen Gewebe der Schlafhängematten entstand eine bei einer Schneiderei angefertigten Uniformkollektion.
Die Menge der mechanischen und handwerklichen Webereien verzauberte den Designer, der das ausnutzte, um in die Geschichte des Herstellungsprozeßes des Unternehmens einzutauchen, das seit 30 Jahren besteht. “Ich habe mich leidenschaftlich verliebt, und die Leidentschaft ist der Treibstoff meiner Kreativität. Ich machte mein erstes Stück und habe dem Paulo Borges (der Gründer und Direktor von São Paulo Fashion Week) und dem Designer Daniel Ueda gezeigt, denn sie sind erfahrener in dem Gebiet. Beide waren erstaunt, als ich sagte, daß es sich um Schlafhängematten handelte, die in ein Kleidungsstück (Blazer) verändert wurde”, sagte er.
João Pimenta benutzte den Uniform als Kleidungssymbol – ein universelles, zeitloses und geschlechtsloses Kleidungsstück. Die Botschaft enthält eine Neuigkeit: nämlich Respekt für das was wir anziehen, damit wir im Gegensatz zum Wegwerfsystem der Fast Fashion auf Qualität und Haltbarkeit achten können.
Beim Anschauen der Kollektion kann man einen Touch von dem Flair aus dem Nordosten spüren. An den Looks findet man das Schaukel der Hängematten und ihre Seitenränder, die Stickerei mit Knochen aus Tierskelette, die auf dem Weg gefunden wurden, und die kleinen Kreuze, Markenzeichen von Lampião [Held aus dem Nordosten]. Die Soldaten marschieren unerschütterlich wie die Lasttierführer des Borborema Berges, die Baumwolle von Landesinneren nach Campina Grande trugen, in der Zeit als Paraíba der größte Baumwolle Exporteur Brasiliens war.
“Die Präsentation auf dem Laufsteg von João Pimenta geschah genau ein Tag vor dem Geburtstag der Stadt São Bento. Ich sehe das als eine Hommage an unsere Heimat, unser Haus, unser Boden”, beendet Armando.
Die Veranstaltung zeigt, daß die Fasern und Stoffe über den Gebrauch an der Dekoration hinausgehen. Sie werden weiter überraschen und den nationalen und internationalen Markt erobern.
An der Eröfnung der Laufstegspräsentation nahmen die Goldmedaille paralympische Athleten aus den Weltmeisterschaften und Panamerikanischen Spielen teil. Die Musik dieser Eröfnung war von der Neojiba Orchester gespielt, die ein Projekt am Laufen hat, das den Musikunterricht und die Kunst des Instrumentenbaus aus Plastik an die arme Bevölkerung bringt.